Zurück zum Postengeschacher?

Aachen, 17. September 2014

 

Leistung statt ParteibuchDie schwarz-grüne Koalition zerbrach an dem Begehren, Posten nach Parteibuch und nicht nach Fachkompetenz besetzen zu wollen.

Die Angelegenheit hatte durchaus aber auch ihre gute Seite. In einem transparenten Verfahren, unter Beteiligung aller Fraktionen, entschied man sich mit Frau Schwier einstimmig für eine fachlich hochqualifizierte Bewerberin. Ein Glücksfall, obwohl – nein weil das Parteibuch keine Rolle spielte.

Ein Jahr danach kann man jedoch der GroKo die Frage stellen: Nichts gelernt?

Der Koalitionsvertrag von CDU und SPD ist immer noch nicht veröffentlicht und wir wissen nichts über die Zielsetzungen und Zukunftspläne der GroKo, aber das Aus für Gisela Nacken ist offenbar schon besiegelt. Sie ist quasi das erste Opfer dieses Schwarz-“Roten” Zusammenschlusses.

Ist man mit ihrer Arbeit unzufrieden? Hat sie nicht alle politischen Beschlüsse, die zum großen Teil einstimmig, zumindest jedoch mit großer Mehrheit beschlossen wurden, umgesetzt und auch noch die öffentlichen Prügel dafür eingesteckt? Man weiß es nicht, denn eine sachliche Begründung dieser Personalentscheidung sucht man vergebens.

Schade! Wir hatten die bescheidene Hoffnung, das oben beschriebene Verfahren zur Auswahl der/des besten Kandidat*in könnte Schule machen. Stattdessen müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass das Rad in Aachen wieder zurück gedreht wird. Der SPD geht es offenbar darum einen ihrer Parteigänger auf einen gut dotierten Posten zu hieven.

Die Entscheidung ist bereits Wochen vorher mit der öffentlichen Demontage eines Menschen vorbereitet worden. Wer so mit Mitarbeitern umgeht, um parteipolitische Ziele durchzusetzen, der schadet nicht nur der Politik – er schadet vor allem der Stadt Aachen!

Das Bild ist ein CDU-Wahlplakat aus dem Jahre 1982. Es wurde von der Konrad Adenauer Stiftung unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany-Lizenz gestellt.