Aachener Nachrichten, 19.7.11: GeWoGe soll billige Wohnungen bauen

SPD und Linke: Studentenansturm mit der stadteigenen Gesellschaft begegnen

Von Wolfgang Schumacher

Gegen die drohende Wohnungsnot in Aachen wollen die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Aachen gemeinsam mit der Linken die städtische Tochter GeWoGe positionieren. Die Wohnungsbaugesellschaft, so der von Norbert Plum (SPD) und Andreas Müller (Die Linke) vorgetragene Antrag an den Oberbürgermeister, soll insbesondere für den ab 2013 zu erwartenden „Studentenberg“ in Stellung gebracht werden.

Den beiden Kommunalpolitikern geht es auch darum, Wohnmodelle zu schaffen, die später wieder für den „normalen“ Wohnbedarf“ genutzt werden können. Denn es sei wenig sinnvoll, so SPD und Linke auf einer gemeinsamen Pressekonferenz, nach dem Abflauen des akuten Wohnungsbedarfs besonders durch die doppelten Abiturjahrgänge im Jahr 2018 auf überzähligen Wohnheimplätzen oder auf kleinen, teuren Appartements sitzen zu bleiben.

„Bis zum Jahr 2021“, beschrieb Plum das Negativ-Szenario, „werden etwa 3300 öffentlich geförderte Wohnungen aus der Sozialbindung“ fallen. Das werde, bekräftigte Andreas Müller, zu einer Verknappung erschwinglichen und für Geringverdienende notwendigen Wohnungen führen. Gerade hier könne die GeWoGe eben auch mit neuen Wohnideen Abhilfe schaffen. Nun sollen zunächst einmal die von der Stadt entsandten Aufsichtsratsmitglieder für entsprechende Aktivitäten der Gesellschaft sorgen.

„Es ist sicherlich fünf vor zwölf in dieser Sache“, meinten beide Politiker. Die Stadt und ebenfalls die politischen Gremien hätten bislang geschlafen, obgleich der Sachverhalt seit Jahren bekannt sei. In den Ausschüssen hatte die Verwaltung bereits eine genaue Analyse des Problems vorgestellt, die allerdings bislang nicht in politischen Beschlüssen mündete. Der Vorschlag, die stadteigene GeWoGe zu nutzen, soll besonders im Preis sozial verträgliche Wohnungen schaffen.