SPD und Linke warnen vor massivem Rückgang beim Sozialwohnungsbestand

Aachen. Kurz vor Jahresende bringen SPD und Linke ihren ersten gemeinsamen Antrag auf den Weg. „Der Sozialentwicklungsplan sieht einen Abbau des öffentlich geförderten Wohnraums vor“, sagt SPD-Ratsherr Norbert Plum. „Der wird uns in Zukunft fehlen.“ Während Ende 2007 Suchende noch auf einen Bestand von 21 690 öffentlich geförderten Wohnungen zurückgreifen konnten, wird sich dieser bis 2012 um 3000 Wohneinheiten verringern. Weitere 1600 fallen bis 2017 weg. Gerade für kinderreiche Familien und Alleinerziehende, aber auch ältere Menschen und Behinderte bedeute diese Verknappung von erschwinglichem Wohnraum eine Verschlechterung ihrer Situation.

„Diesem Trend muss man entgegenwirken“, meint Andreas Müller, Fraktionschef der Linken. „Wir erwarten von der Verwaltung, dass sie diese Reduzierung stoppt.“ SPD und Linke haben Ideen, wo öffentlich geförderter Wohnungsbau möglich wäre. Auf der Freifläche des ehemaligen Finanzamtes an der Beverstraße etwa. „Das Areal liegt an der Nahtstelle zwischen dem Frankenberger und dem Ostviertel“, sagt der wohnungspolitische Sprecher der SPD, Manfred Kuckelkorn. „Hier könnte architektonisch anspruchsvoller, aber günstiger Wohnraum entstehen.“ Denn der Bedarf sei da und werde eher wachsen, wie die Linke Ellen Begolli versichert. SPD und Linke bedauern zudem die geringe Beteiligung der Stadt am Bestand der Sozialwohnungen. Laut Sozialentwicklungsplan sind fast 70 Prozent der Eigentümer gewinnorientierte Gesellschaften oder Privatpersonen. Nur 14 Prozent entfallen auf die Stadt, 17 Prozent auf die gemeinnützige Gewoge. (sed)