Verschachtelte Verhältnisse am Bushof
Stillstand bei der Entwicklung. Linke fordert „Entflechtung der Eigentümerstruktur“.
Aachener Nachrichten, 3. Februar 2022
Aachen Für die Stadtentwicklung kommt dem Aachener Bushof eine beinahe ebenso weitreichende Bedeutung zu wie dem Büchel oder dem Theaterplatz. Eine Aufbruchstimmung, wie sie sich die Politik seit Jahren herbeiwünscht, ist dort bis heute allerdings nicht aufgekommen.
Das könnte unter anderem auch an den komplizierten Besitzverhältnissen liegen, mutmaßt die Aachener Linke, die nun einen Ratsantrag eingebracht hat, mit dem sie auf eine Entflechtung der Eigentümerstruktur hinwirken will. Neben der Stadt Aachen und der Parkhausgesellschaft Aachen gehört dort auch der Aachener Investor und Projektentwickler Gerd Sauren zu den Eigentümern.
Seine Eigentumsanteile hat Sauren 2011 erworben, damals hat die Stadt mit den Stimmen von CDU und Grünen auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet. Sauren hatte seinerzeit angekündigt, dem Bushof gemeinsam mit der Stadt zu neuer Blüte zu verhelfen. Doch eine erkennbare Übereinkunft konnte bis heute nicht getroffen werden.
Wesentliches Bindeglied
Die Linke glaubt, dass dies auch mit der „räumlich verzahnten Eigentümerstruktur“ zusammenhängen könnte, die eine „sinnvolle Transformation“ des Areals erschwere. Daher sollten die Besitzverhältnisse „neu geordnet“ werden. Wie das im Detail aussehen könnte, lässt der Antrag offen.
Der Bushof gilt als wesentliches Bindeglied zwischen den Einkaufsbereichen Adalbertstraße und Großkölnstraße, auch als Kultur- und Bildungsstandort könnte ihm nach Ansicht vieler Planungspolitiker künftig eine besondere Rolle für die weitere Entwicklung des Oberzentrums Aachen zukommen. (gei)
Das Photo stammt von EveryPicture und steht unter Creative-Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Generic (CC BY 3.0)